Chiang Mai & der Norden Thailands
25 10 2012Chiang Mai im nördlichen Thailand wird von den Thais manchmal gern als „kühler Norden“ bezeichnet. Als ich den Bus verlasse, kann ich mit etwas gutem Willen auch feststellen, dass es möglicherweise nur 33 und nicht mehr 36 Grad sind.
Nachdem ich weitere Thais zum Thema Wetter befrage, stellt sich schließlich heraus, dass die Temperaturen hier vor allem nachts geringer sein sollen. Ganz verkehrt ist das nicht, da das Thermometer während meines Aufenthalts in „kälteren Nächten“ wirklich nur noch 20-25 Grad anzeigte. Mit deutschen Verhältnissen ist das natürlich nicht zu vergleichen. Dennoch macht es das Tragen einer langen Hose tatsächlich etwas angenehmer.
Lange Hose??? Ja, wirklich! Zumindest am Abend ist die lange Hose nötig… Ich habe es die ersten Tage in Thailand mit kurzer Hose in den Abendstunden probiert, jedoch ohne Erfolg: Meine Abneigung gegen die Moskitos ist mindestens genauso groß wie ihre Liebe zu mir…
Was macht man aber abends in Thailand eigentlich so? Meistens besuchte ich einen der vielen Nachtmärkte, wo es wirklich ALLES zu kaufen gibt: Klamotten, Schmuck, Gemälde, Elektroartikel, Reisezubehör und alles, was ich noch nicht erwähnt habe. Das Ganze war zwar immer schön anzusehen, aber auf solchen Märkten werde ich aus Gewichtsgründen wohl erst gegen Ende der Reise aktiv werden. So ein Markteinkauf lohnt sich jedoch allemal, da die Preise wirklich unheimlich niedrig sind. Für einen guten deuter-Rucksack, der in Deutschland durchaus an die 100 Euro kostet, beträgt das erste Angebot des Verkäufers hier um die 25 Euro. Mit etwas Verhandlungsgeschick schafft man es dann häufig, den Preis auf die Hälfte oder gar ein Drittel des ersten Gebots zu reduzieren.
Für mich war aber eine andere Art von Märkten viel interessanter: solche, auf denen man alle möglichen kulinarischen Genüsse ausprobieren konnte. Ein Traum! Hier mal was genascht, dort mal was Unbekanntes ausprobiert. Da hätte ich wirklich stundenlang zuschlagen können, doch leider bestätigte sich auch nach mehrfachen Versuchen, was ich eigentlich schon vorher wusste: Das Aufnahmevolumen des menschlichen Magens ist begrenzt. Jedoch drängten sich mir zwei Fragen auf: 1.) Wie konnte ich 27 Jahre ohne diese kulinarischen Leckerbissen überleben? – Hierauf habe ich keine Antwort parat. 2.) Wie kann ich diese geniale Küche auch in Zukunft genießen? – Hier wusste ich die Antwort: Ein Kochkurs musste her! Gesagt, getan… gemeinsam mit 10 anderen „Schülern“ lernte ich einige Gerichte der thailändischen Küche selbst zu kochen. Und ich kann euch versichern, dass die frisch zubereitete thailändische Frühlingsrolle nicht im Ansatz mit der aus dem deutschen Gefrierschrank zu vergleichen ist. Der Kochkurs sah zusammengefasst so aus: auf dem lokalen Markt frische Zutaten besorgen, unter Anleitung nacheinander mehrere Gerichte kochen und anschließend essen, vollkommen satt und glücklich sein. Um dem drohenden Vergessen vorzubeugen, bekam jeder Teilnehmer im Anschluss noch ein Kochbuch. Meine WG in Erfurt darf sich also jetzt schon mal freuen.
Wie unten zu sehen, gibt es hier übrigens auch die Möglichkeit, den mitteleuropäischen McDonalds-Magen zu stärken. Für mich kommt das bisher aber absolut nicht in Frage.
Ein weiteres Highlight in Chiang Mai war eine zweitägige Trekkingtour. Dazu eine kurze Zusammenfassung: ein thailändischer Guide und 4 abenteuerlustige Teilnehmer, die mehrere Stunden durch den Dschungel wandern, dabei (für Deutschland) exotische Früchte als Snacks vernaschen, in einer Höhle Hunderten von Fledermäusen einen Besuch abstatten, eine Nacht in einem Dorf fernab städtischer Zivilisation schlafen, von krähenden Hähnen und Sonnenstrahlen geweckt werden, ein Floß einen ruhigen Fluß entlang steuern, denselben Fluss anschließend mit einem Karabiner gesichert wie Tarzan an einem Seil überqueren, einen Elefanten reiten und füttern, durch einen anderen Fluss mit einigen Stromschnellen raften. Toll!
Hallo lieber Timo,
echt tolle Erlebnisse, die du hier verschriftlichst. Mascha und ich beneiden dich auf jeden Fall sehr und freuen uns, dass es dir so gut geht.
Auf deine neu erworbenen Kochkünste bin ich sehr gespannt ;-).
Weiterhin viel Spaß…..aber komm auch wieder zurück!
Liebe Grüße
Hallo mein lieber Timo,
der erste Monat deiner großen Reise ist nun schon vorbei – mit vielen neuen Eindrücken, Begegnungen, Erfahrungen. Toll, dass du uns auf dem Laufenden hältst, was du so erlebt hast. Es ist immer wieder interessant – und wie du dir denken kannst, wird alles „fein säuberlich“ ausgedruckt und weitergegeben … an Oma und Opa, die schon auf die nächsten Berichte + Bilder warten.
Für die nächsten Tage in Laos wünschen wir dir ebenfalls interessante Erlebnisse und eine schöne Zeit.
Deine Mama und Wolfgang